Meine Meinung über iTunes schwankt momentan ungefähr so stark wie ein Fischkutter am Polarkreis bei schlechter See. Bis vor zirka 6 Monaten habe ich iTunes gemieden wie der Teufel das Weihwasser, und das hatte seinen Grund.
Irgendwo im Jahr 2003 habe ich mir mal einen iPod gegönnt. Das Top-Notch Modell dritter Generation mit sagenhaften 40GB Fassungsvermögen. Dabei handelt es sich um das Vorgängermodell von dem, welches Rouge in eine iZigarettenschachtel verwandeln wollte. Um dieses Modell, um genau zu sein.
Damals war iTunes (in der Version 3 oder 4) den Mac-Benutzern vorbehalten. Da Apple aber auch was vom grossen Windows-Benutzerkreis abhaben wollte, gingen sie eine Partnerschaft mit MusicMatch ein. Deren JukeBox (Version 8) sollte den iPod vom Windows her mit Musik füttern. Das ganze hat wunderbar geklappt, die Playlists flogen nur so von JukeBox zu iPod, und die JukeBox selber machte auch einen vernünftigen Eindruck.
Irgendwann entschied Apple, iTunes auf Windows zu portieren und fortan Die synchronisation mit den iPods selbst in die Hand zu nehmen. Damals sah ich keinen Grund, iTunes zu installieren. Ich hatte mich an meine JukeBox gewöhnt, und die iPod-Integration lief ja tadellos. Abgesehen von den Firmware-Updates für den iPod, welche man nun über iTunes machen musste.
Mit der Zeit wurde die JukeBox etwas rostig. Also beschloss ich, die Version 9 des Players zu installieren. Die installation ging flott von der Hand, die Musikbibliothek wurde sauber übernommen und die neue Oberfläche war schlicht geil. Noch rasch das neue U2-Album auf den iPod synchen, und ab in die Badi. Wie, unbekanntes Gerät. Schliiifts?!? Es schien, als ob MusicMatch den iPod nicht mehr unterstützen würde. auf der MusicMatch Website erhielt ich dann traurige Gewissheit. Apple hat die Zusammenarbeit gekündigt. Na denn, schau ich mir doch das iTunes an, von dem alle so schwärmen. Runterladen (mit einem 256/64kb ADSL ging das eine Ewigkeit), installieren, loslegen. Und wenn ich iTunes schon mal drauf habe, könnte ich ja noch die Firmware meines iPods auf den neusten Stand bringen.
Nachdem iTunes installiert war, hat es sich sofort auf meinem Computer umgesehen und sämtliche Musik umorganisiert und indiziert. Ohne zu Fragen natürlich. Gut, ist zwar ein FETTER Minuspunkt, aber hey, wir haben uns ja grad erst kennengelernt. Die Flausen werd ich dem Ding schon noch austreiben. Nachdem ich alle Playlists neu erstellt habe (iTunes konnte mit denen von MusicMatch nichts anfangen) konnte ich endlich synchronisieren.
Leider fehlten auf dem iPod wie auch in der iTunes-Bibliothek ungefähr ein Drittel meiner Musiksammlung. Durch das rigorose umsortieren meiner Musik hat iTunes es geschafft, dieses Drittel meiner Sammlung unwiederbringlich über den Jordan zu befördern. Dies war für mich der Auslöser, iTunes auf alle Ewigkeit von meinem PC zu verbannen. Nach einigem Suchen und Testen habe ich mir dann AnaPod von Red Chair Software gegönnt. Damit konnte ich den iPod flott und unkompliziert betanken.
Viele Jahre und einen iPod-Akku später brachte Apple das iPhone auf den Markt. In der ersten Version sah es „nett“ aus. Das fehlen von UMTS war für mich damals aber unverständlich und mit einer der Hauptgründe, wieso ich mir keins beschaffte. Mit dem 3G sah die Sache dann ganz anders aus. Viele meiner Arbeitskollegen waren zu iUsers mutiert und schwärmten die meiste Zeit vom iPhone. Ich gebs ganz ehrlich zu, es ist schon ein geiles Teil. Im Bereich Innovation war Apple in meinen Augen schon immer einer der grossen Player. Allerdings hat dies auch einen (für mich) hohen Preis. Es hat den Endbenutzer nicht zu intressieren wie etwas funktioniert. Schon gar nicht hat er irgendwas einzustellen. Die Voreinstellungen des Apfel-Imperiums sind über jeden Zweifel erhaben.
Das erste Halbjahr 2009 habe ich dann gewerweisst, ob ich mir nun doch so ein iPhone zulegen und mir so den Teufel in der Gestalt von iTunes wieder auf den PC holen soll, oder nicht. Während ich noch immer unentschlossen mit mir selber rang, wurden die Gerüchte über ein neues iPhone im Sommer so konkret, dass ich beschloss darauf zu warten. Nun ja, am 19.06.2009 war es dann soweit. Über diesen Tag habe ich ja schon berichtet.
Über die neuzeitlichen Eskapaden von iTunes werde ich natürlich hier berichten. Bis jetzt wartet schon der eine oder andere iTunes-Fail darauf, verbloggt zu werden.
Yep, vermutlich damit die Leute dann umsteigen. :-S
Ich kenns aber nur von Apple-Software auf Windoze. Ist Microsoft-Software auf OSX auch so schlimm?
Ich bin ja der festen Überzeugung das M$/Apple jeweils ihre Software für die Konkurrenzplattform mit voller Absicht so grottig schreiben.
bin ich froh, dass ich einen mac habe 🙂
ich hatte nie ein problem mit itunes oder ipod, welcher jetzt auch schon älter als dreijährig ist. nur mir dem iphone hatte ich so meine liebe mühe zeitweise.
Es gibt noch andere macken, auch in Verbindung mit iPhone, welche ich noch nicht so ganz verstehe… aber ich gebe die Hoffnung nicht auf 🙂
Was „spinnt“ bei Dir so rum?
Yep, MusicMatch, „dasch no musig gsi“, bis Yahoo es verkorkst hat.
iTunes fragt ja nicht mal, sondern macht einfach. Dass dies dann nicht immer im Sinne des Benutzers ist versteht sich glaub von selbst. Vielleicht sagen die Apfelaner eher noch „dasch scho richtig so“….
Ha, das sind wohl so Geschichten und Erlebnisse, die jeder, der mit PC zu tun hat, irgendwann mal durchleben muss. Ging mir schon ähnlich in anderen Belangen.
Du erinnerst mich gerade an MusicMatch Jukebox. Damit habe ich jahrelang meine MP3 gehört! Hammertoller Player war das. Bis dann Yahoo! (oder war’s jemand anders?) seine Finger reingesteckt hat. Von da an sah die Jukebox wie Chilbi aus und lief nicht mehr sauber.
Mit itunes bin ich eigentlich ganz zufrieden. Ist aber schon so, dass man dem Ding genau auf die Finger schauen muss. Und ja nie in der Hektik schnell, schnell auf OK klicken wenn ein Pop-up erscheint. Irgendwie macht Apple heute das, weshalb die Mac-Fans früher Microsoft verflucht haben.